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Michael Josef

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Bandscheibenvorfall

Die eindrücklichsten Erfolge hab ich regelmäßig bei Bandscheibenvorfällen („Discushernien“) bzw. Bandscheibenvorwölbungen (=“Discusprotrusionen“). – Egal wie akut sie auch sein mögen! Unzählige Patienten konnte ich schon vor der Operation bewahren.

Entstehung eines Bandscheibenvorfalls:
Die sog. Bandscheiben sind eigentlich keine Scheiben, sondern eine gallertartige Masse zwischen den Wirbelkörpern der Wirbelsäule mit einem etwas festeren Kern und einer fasrigen Hülle außen herum. Sie stellen die Beweglichkeit der Wirbelkörper zueinander sicher. Die Bandscheiben, genauso wie die Wirbelkörper können ihre Position selbst natürlich nicht verändern. Diese beiden Komponenten - wie die gesamte Wirbelsäule - werden ausschließlich durch die umgebende Muskulatur bewegt. Daher ist dir Ursache für einen Bandscheibenvorfall nicht bei der Bandscheibe selbst zu suchen! – Noch deutlicher: Die Bandscheibe ist nicht dran schuld, dass sie vorfällt! Daher stellt es auch keine kausale, d.h. die Ursachen behebende Therapie dar, die Vorfallmasse operativ zu entfernen (wenngleich das in machen Fällen sinnvoll ist), oder womöglich sogar die ganze Bandscheibe auszuräumen.

Die Ursache für einen Bandscheibenvorfall ist (außer beim traumatischen Bandscheibenvorfall) immer in der, den betreffenden Wirbelsäulenabschnitt umgebenden, Muskulatur zu suchen, und zwar im Sinne einer (meist chronischen) Verspannung und damit verbundenen Verkürzung dieser Muskulatur, welche zu verminderter Beweglichkeit (? weniger Ausgleich für die Bandscheibe!) und erhöhtem externen Druck auf die Bandscheibe führt. Unter diesen Umständen bleibt der erhöhte Druck auf die Bandscheiben auch bei Nacht aufrecht, wo sich – vorausgesetzt dass die umgebende Muskulatur entspannt ist – die Bandscheiben wie ein Schwamm wieder mehr Flüssigkeit „ansaugen“ und dadurch wieder höher werden und mehr Beweglichkeit zwischen den einzelnen Wirbeln ermöglichen. Ein gesunder Mensch ist aus diesem Grund in der Früh um bis zu 3 cm größer als am Abend!

Im Falle eines Lendenwirbelsäulen-Bandscheibenvorfalls (bzw. -Vorwölbung) handelt es sich um den Musculus (ilio-)psoas. Das ist ein Muskel der bauchseitig an den Lendenwirbeln seinen Ursprung nimmt und zwischen Wirbelsäule und Eingeweiden in das Becken und unter dem Leistenband durch an die Innenseite des Oberschenkelknochens zieht. Er beugt und außenrotiert einerseits den Oberschenkel im Hüftgelenk, andererseits stabilisiert er vom Oberschenkel aus (gemeinsam mit anderen Muskeln) die gesamte Wirbelsäule in der aufrechten Position. - So wie die Abspannung mit Drahtseilen das Gipfelkreuz, oder Zeltleinen das Zelt vor dem Umfallen bewahren. Im Sitzen befindet sich dieser Muskel in verkürzter Position.

Der M. iliopsoas ist bei den meisten Beschwerden im unteren Rücken als Ursache beteiligt, bei einem Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelsäulen-Bereich aber IMMER hochgradig verspannt und verkürzt („verkrampft“). Die Ursachen dafür sind vielfältig: Da die meisten Berufe mit sitzender Arbeit verbunden sind (PC, Auto, …) verbringt ein Großteil der Bevölkerung sehr viel Lebenszeit im Sitzen. Während sich der M. iliopsoas im Stehen relativ lang machen muss, wird er in sitzender Position verkürzt. Dies führt über die Jahre hinweg verbunden mit allgemeiner Bewegungsarmut, zur tatsächlichen strukturellen, und damit dauerhaften Verkürzung dieses Muskels.
Darüber hinaus können die Ursachen für derartige Verspannungszustände des M. iliopsoas auch
- auf psychischer Ebene liegen, wenn der Patient in seinem Lebensumfeld in irgendeiner Weise Stress und äußerem Druck ausgesetzt ist. ZB durch extreme berufliche Anforderungen, finanzielle Probleme, soziale Umstände (Trennung, Scheidung, Mobbing, etc.), eigenen Ehrgeiz, usw.
- auf schwere körperliche Anforderung beruhen, besonders wenn diese wie in bestimmten Berufen dauerhaft anhält, und sogar
- bis in die vorgeburtliche Zeit zurückreichen: Wenn die Mutter des ungeborenen Kindes in irgendeiner Form Stress ausgesetzt war (im Beruf, durch politische Umstände, auf Grund der Situation in der Partnerschaft, in der Familie, etc.), dann bekommt der Phötus über die Nabelschnur weniger Sauerstoff als wie wenn die Mutter entspannt ist und sich rundum wohl fühlt. Der Phötus/ Embryo versucht diese Situation, die für ihn wiederum Stress (Todesangst durch Sauerstoffmangel!) bedeutet, zu entschärfen, indem der durch Anziehen der beiden Beinchen die Bauchdecke entspannt und so den Zufluss der Blutes über die Nabelschnur zu erleichtern und mehr Sauerstoff zu bekommen.* Für das Hochziehen der beiden Beinchen ist eben dieser Musculus iliopsoas zuständig. Dauert die Situation an, dann entwickelt der Muskel einen erhöhten Tonus (= Grundspannungszustand), der vom Körper selbständig meist nicht abgebaut werden kann, und deswegen das ganze Leben lang bestehen bleibt. Natürlich kann der medizinische Laie diese Zusammenhänge nicht erkennen, aber auch in den verschiedenen Fachrichtungen der etablierten Medizin fehlt meiner Meinung nach häufig das umfassende Bewusstsein für diese Zusammenhänge, sowie auch das Wissen über die Möglichkeit die betreffenden Muskel dauerhaft zu entspannen und damit neu auf den gesunden Zustand zu programmieren.
* Siehe Literatur von Terence Dowling.

Mit meinen Behandlungstechniken ist es – gleich welche Ursache das Problem hat – vergleichsweise einfach den M. iliopsoas zu entspannen, und damit die tatsächliche Ursache des Bandscheibenvorfalls, sowie vieler anderer Probleme an Rücken und Wirbelsäule, zu beheben.

Eine therapeutische Vorgehensweise, die nicht die Ursache des Bandscheibenvorfalls – nämlich diese Fehlsteuerung des Psoas-Muskels - auflöst, geht am Problem vorbei und verlängert und verschlimmert es! Speziell die operative Bandscheibenentfernung ist in diesem Kontext sehr kritisch zu betrachten, denn sie macht mehr kaputt als, dass sie das Problem behebt: Durch die Entfernung der Bandscheiben wird der Psoasmuskel relativ länger, was zu kurzfristiger Auflösung oder Reduktion der Beschwerden führt, da aber die Grunddynamik der Erkrankung dadurch unbeeinflusst bleibt, wird sich der Muskel weiter verkürzen und sehr bald ähnliche Probleme (im nächsten Segment) verursachen. Dazu kommt, dass die Wirbelsäule auf Lebenszeit in ihrer gesunden Funktion behindert bleibt, weil die beweglichen Elemente der Bandscheiben zwischen einigen Wirbelkörpern fehlen! Jetzt ist ihre Wirbelsäule tatsächlich krank und macht sie nicht selten zeitlebens von medizinischer Versorgung abhängig (Schmerztherapie!)
Aus diesem Grund sollte jeder Patient, dem etwas an einem gesunden, unversehrten Rücken liegt, möglichst BEVOR er sich operieren lässt, bzw. bevor es durch nicht adequate Therapien verlängert und verschlimmert wurde zu einer entsprechenden Behandlung einfinden. Ein gesunder Rücken, eine frei bewegliche, schmerzfreie und belastungsfähige Wirbelsäule wird es ihnen danken!

Halswirbelsäulen-Bandscheibenvorfälle:
Die pathogenetische Grunddynamik und Art und Weise der Entstehung eines Halswirbelsäulen-Bandscheibenvorfalls entspricht exakt der eines Lendenwirbelsäulen-Bandscheibenvorfalls. Es handelt sich lediglich um andere Muskeln die das Problem verursachen und daher behandelt werden müssen.
Brustwirbelsäulen-Bandscheibenvorfälle:
Diese sind extrem selten, werden aber nach den gleichen Prinzipen behandelt.


Der typische Bandscheiben-Patient:

ist männlich, zwischen 25 und 60 Jahre alt und beruflich sehr engagiert. Er macht viele Überstunden (oder ist selbständig und arbeitet viel mehr als 40 Stunden). Außerdem steht der der typische Bandscheibenpatient in irgendeinem seiner Lebensbereiche (meist beruflich, möglicherweise auch privat, finanziell, rechtlich oder sozial) unter massivem Druck. Das steht ihm nicht selten auch ins Gesicht geschrieben: Er sieht allgemein abgekämpft aus (als ob er gerade von einem Doppelmarathon käme), ist meist verschwitzt, manchmal nervös überreizt („sympathikoton“), häufig rastlos und hat manchmal sogar etwas gerötete Augen (ohne Einwirkung von Alkohol!).
Diese Beschreibung trifft etwa auf ein Drittel der BS-Patienten zu.
? Sollte der Großteil davon auf sie zutreffen, empfehle ich Ihnen dringend sich zur Vorbeugung bei mir behandeln zu lassen, anstatt auf ihren Bandscheibenvorfall „zu warten“…

Der Rest der Bandscheibenpatienten entspricht dieser Beschreibung nur teilweise oder gar nicht. Auch wenn sie sich in oben genannte Beschreibung nicht eindeutig einordnen lassen, kann ich Ihnen ebenso effizient helfen. Die Behandlung unterscheidet sich nicht von der des „typischen Bandscheibenpatienten“.

Symptome:
Die meisten Bandscheibenvorfälle haben eine lange Vorgeschichte, bis es dann – manchmal infolge einer abrupten Bewegung - zum endgültigen Vorfall der Bandscheibe kommt.
Folgende Symptome können bei Bandscheibenproblematik auftreten – manchmal kontinuierlich über Tage, Wochen, Monate hinweg, manchmal in Phasen von ¼ Stunde bis hin zu mehreren Stunden. Normalerweise sind die Patienten nur von einigen der hier beschriebenen Symptome betroffen:

Lendenwirbelsäulen-Bandscheibenvorfall:
> Schmerzen lokal am Ort des Geschehens im Bereich der Lendenwirbelsäule meist stärker Richtung Kreuzbein.
> UND/ODER in Gesäß, Leisten, Unterbauch und vor allem die Beine ausstrahlende Schmerzen.
> Verstärkt v. a. durch Niesen, Husten, Pressen, Sitzen, Heben/Tragen von schwerem Gewicht (dadurch wird die Krise auch oft ausgelöst), Autofahren (vor allem lange Strecken), weit Vorrausetzen des Beines beim Gehen, kombinierte Bewegungen – zB Beugung und Rotation der WS (Bsp. nach hinten unten greifen), durch längeres Verweilen in einer Position, etc.
> Erleichterung tritt meist bei langsamem Gehen, oder beim Hochlagern der Beine („Stufenlagerung“) ein.
> Kribbeln in bestimmten Bereichen der Unteren Extremität bzw. der oberen Extremität
> Manchmal Schonhaltung: Verschieben des Beckens zu einer Seite, übersteigertes Aufkippen des Beckens um dem Schmerz auszuweichen.
> In besonders schlimmen Fällen kann es zu Ausfallserscheinungen kommen, d.h. bestimmte Funktionen der Nerven fallen aus:
> Sensorik: Gefühllosigkeit bzw. Taubheit in bestimmten Bereichen der Leiste und der unteren bzw. oberen Extremität.
> Motorik: Fuß- und Zehenhebeschwäche – oder sogar –Lähmung: Unfähigkeit im Zehenspitzengang oder Fersengang zu gehen; bis hin zum Ausfall der Kontrolle der Ausscheidungsbedürfnisse und der Sexualfunktionen.

Ausfallserscheinungen werden von ärztlicher Seit meist als unumgängliche Indikation für eine sofortige Bandscheibenoperation gewertet. Wie ich oben schon erklärt habe, sehe ich das eher kritisch. Meiner Erfahrung nach gibt es auch in diesen Fällen sehr gute Chancen die Situation mit einigen Behandlungen (in so einem akuten Fall täglich!) in den Griff zu bekommen.* Bisher haben sich derartige Ausfallszeichen immer innerhalb von 2-3 Behandlungen zurückgebildet, wodurch eine Operation vermieden werden konnte. Sollte es innerhalb dieses Zeitraums tatsächlich nicht zumindest zu einer teilweisen Rückbildung der Symptome kommen, kann immer noch operiert werden.
* Die Bandscheiben-Operation löst – wie oben ausführlich beschrieben - auch im Falle der Ausfallserscheinungen nicht die Ursache des Problems! Ich hatte schon Bandscheiben-Patienten in meiner Praxis, die lebten über ein halbes Jahr mit Ausfallserscheinungen, und diese bildeten sich nach wenigen Behandlungen trotzdem sehr gut zurück!

Therapie des Bandscheibenvorfalls:
Wie oben schon angedeutet besteht die Therapie des Bandscheibenvorfalles zu aller erst in der Entspannung der verursachenden Muskulatur. Damit werden auch die Schmerzen, sowie ggfs. die Ausfallserscheinungen gelöst. In den fast allen Fällen kann der Schmerz durch die ersten 3-4 Behandlungen auf 10-20% vom ursprünglichen Ausmaß reduziert werden – OHNE Schmerzmittel! Entscheidend ist hier auch die Bereitschaft des Patienten sich an die vorgegebenen Verhaltensvorschriften zu halten – also im Krankenstand zu bleiben und sich keinen körperlichen Belastungen (dazu gehört auch längeres Sitzen!) auszusetzen.
Sind die Schmerzen weitgehend gelöst, kann mit der der vorsichtigen Rehabilitation begonnen werden. D.h. langsam wird die Bewegungsfreiheit auch in den zuvor vom Bandscheibenvorfall eingeschränkten Bereichen wieder erarbeitet. Weiter werden dem Problem zugrunde liegende minderbewegliche Abschnitte der Wirbelsäule durch verschiedene Übungen mobilisiert und eine physiologische und ökonomische Haltungs- und Bewegungskoordination trainiert.
Teilweise ist all das innerhalb einer einzigen Behandlungsserie (10 Behandlungen) möglich. Mit zwei Serien geht es sich aber immer aus.
Danach geht es den Patienten dauerhaft gut und sie sind annähernd normal belastungsfähig. Rückfälle wurden bisher nur unter massiven äußeren Ursachen (zB extreme körperliche Belastung) von mir beobachtet. Diese sind dann aber innerhalb weniger Behandlungen wieder in den Griff zu bekommen. Meist reichen dazu 1-2 Behandlungen!


© Michael Josef Egarter, März 2010

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